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10 Tonnen Hilfsgüter in der Ukraine angekommen

Die Leitung der Campus M University, Dozierende, Mitarbeiter, aber vor allem auch Studierende und Absolventen realisierten ein beeindruckendes Hilfsprojekt für Kliniken und Lazarette in der Ukraine: Über zehn Tonnen Medikamente und medizinische Hilfsgüter konnten bayernweit bei Spendern eingesammelt werden. Dazu zählen unter anderem 29 Kranken- und Pflegebetten, OP-Ausrüstung, drei Paletten mit Medikamenten, Rollstühle und über 100.000 Untersuchungshandschuhe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten war der Transport in die Krisenregion nun erfolgreich.

von Oliver Voss am 25.03.2022

Der Krieg in der Ukraine beschäftigt auch die Campus M University, das mobile Studienprogramm der Hochschule Mittweida. Aus großer Sorge um die Menschen in der Ukraine und um alle, die aufgrund der Kriegssituation ihre Heimat verlassen mussten, starteten die Campus M University und die Hochschule Mittweida gemeinsam diese Aktion.

„Der Krieg in Europa ist zurück und die Menschen in der Ukraine brauchen unsere Solidarität. Ich finde es großartig, dass unsere Community so beherzt anpackt und wir schnell und tatkräftig helfen können“, betont Prof. Heinrich Wiedemann, Akademischer Leiter der Campus M University

In den Kliniken der ostukrainischen Millionen-Stadt Dnipro herrscht Notstand. Die Universität Dnipro richtete ein Hilfegesuch an ihre Partnerhochschule Mittweida und damit auch an die Campus M University. Mit Unterstützung der Bayerischen Krankenhaus Gesellschaft konnte das Projekt nun erfolgreich umgesetzt werden.

Am 11. März startete ein Konvoi mit den Hilfsgütern und stark motivierten Studierenden aus München und Mittweida in Richtung Dnipro. Die Reise in das Kriegsgebiet endete im ersten Anlauf allerdings schon an der polnisch-ukrainischen Grenze. Von drei Lastwagen der ukrainischen Partnern kam nur einer an und der durfte die Außengrenze der EU nicht passieren. „Wir haben uns über uns selbst geärgert, dass wir vielleicht nicht alles bis ins letzte Detail geplant hatten", so Gordon Oswald vom StudentInnenRat der Hochschule Mittweida. Nachdem die Studierenden Lebensmittel und Kleidung aus der Ladung an Flüchtlinge aus der Ukraine verteilt hatten, brachten sie die Hilfsgüter zurück nach Mittweida.

"Diese emotionale und wertvolle Erfahrung werde ich nie wieder vergessen. Sie hat mir einen Bruchteil des Leids und Schreckens gezeigt, den Krieg verursacht. Es ist völlig egal, welcher Nationalität wir angehören, an welchen Gott wir glauben, welche Hautfarbe wir tragen, wen oder was wir lieben. Lasst uns gemeinsam zusammenstehen und beweisen, dass wir alle zusammenhalten!" Luka Pelke, Absolvent der Campus M University

Dieser Rückschlag konnte das Team aber nicht entmutigen: Mit Unterstützung der Hochschule und des in Kriegsgebieten erfahrenen Hilfsdienstes der Malteser war der zweite Anlauf nun erfolgreich. Im polnischen Lezajsk wurden die Hilfsgüter in ein Sammellager der Caritas gebracht und von dort aus ging es weiter in die Ukraine. Auch das ARD Magazin FAKT berichtete über diese Aktion. An unserer Partnerhochschule in Odessa sind die ersten Lieferungen schon angekommen, weitere Ladungen gingen in das zentrale Lazarett, das inzwischen von Dnipro nach Lwiw (ehemals Lemberg) verlegt wurde.

In den Studienzentren München und Nürnberg sammelte die Community in nur einer Woche überwältigend viele medizinische Hilfsgüter aus ganz Bayern. Beispielsweise organisierte die Absolventin Stella Hartmann über ihr berufliches Netzwerk Pflegebetten bei der Diakonie Augsburg. „Als meine ehemalige Hochschule sich meldete, war sofort klar, dass ich helfe, wo es geht. Ich hoffe, dass die Betten in der Krisensituation wenigstens eine kleine Unterstützung sind", so die Verkaufsleiterin eines Pflege- und Krankenbettenherstellers.

„Das Engagement des Campus ist sensationell, ebenso die breite Unterstützung in ganz Bayern bis hin zu Gesundheitsminister Holetschek, der uns persönlich Wege geebnet und Türen geöffnet hat.“ Prof. Dr. Ludwig Hilmer, Rektor der Hochschule Mittweida

„Die aktuelle Lage um die Kriegshandlungen in der Ukraine erschüttert gerade die gesamte Welt und sorgt auch bei uns für große Betroffenheit. Gerade als Familienunternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik ist es für uns daher selbstverständlich, dass auch wir uns an humanitären Hilfsaktionen wie dieser beteiligen und damit einen Beitrag dazu leisten, die medizinische Versorgung vor Ort mit aller Kraft zu unterstützen.“ Hans Müller, Geschäftsführer Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH

Im nächsten Schritt planen die Studierenden der Campus M University, wie sie Studentinnen und Studenten, die aus der Ukraine nach Bayern geflohen sind, unterstützen können. Wenn auch Sie helfen möchten, können Spendeneinzahlungen ab sofort über diesen Link an die Hochschule Mittweida übermittelt werden.

Herzlicher Dank an alle Spender

Folgende Spender konnten in Bayern aktiviert werden (alphabetische Reihenfolge):

  1. Born, Sebastian (Privatspender), Partenstein
  2. Campus M University/Campus M21 GmbH, München
  3. Dr. Ralf Dietrich, München
  4. Entsorgung Berndt, Oberding
  5. Hans Müller HMP Medizintechnik GmbH, Nürnberg
  6. Johannesbad Holding SE & Co. KG, Bad Füssing
  7. Klinikum Nürnberg / Standort Nord
  8. König´s Apotheke, Inhaber und Apotheker Herr Ralf König, Nürnberg
  9. Krankenhaus Agatharied
  10. Maucher Formenbau, Meckenbeuren
  11. Medicom Pharma GmbH, Unterföhring
  12. Pflegeheim Schlößle der Diakonie Augsburg
  13. PSoriSol Hautklinik GmbH, Hersbruck
  14. Psychosomatische Klinik Kloster Dießen
  15. Reha&Care, Geschäftsführer Herr Thomas König, Nürnberg